Mai 14, 2013

Historischer Boden

Wenn man durch Kempten im Allgäu läuft, bewegt man sich ja ständig auf historischem Boden. Auch wenn´s man´s grad gar nicht so weiß. Das ergibt auch immer wieder Probleme bei diversen Bauarbeiten. Kurz ein Loch gegraben, ups, schon wieder irgendeine römische Scherbe - Bau erst mal eingestellt und die Archäologen herbestellt. Kennen wir ja z.B. von meinem Wochenmarktpost.

Letztes Wochenende haben wir uns aber mal bewusst mitten in die Geschichte Kemptens begeben.

Originalfußboden in der St. Mang Kirche
 Die Stadt Kempten führt nämlich jeden zweiten Samstag eines Monats eine Kinderstadtführung durch. Tolle Sache, an dieser Stelle schon mal danke für diesen tollen Service (die Führung ist kostenlos).

Wir sind am Tourist Service Point gestartet und erst mal Richtung Rathausplatz/Rathaus/Brunnen geschlendert.


Nach einer kurzen Vorstellung der Stadtführerin und einem kurzen Blick auf das Rathaus durften wir das momentane Highlight Kemptens besuchen: die Erasmuskapelle auf dem Platz vor der St. Mang Kirche.


Das kuriose an der Kapelle ist, dass sie jetzt nicht wie man erwarten würde auf dem Platz da so rumsteht, sondern sich unterirdisch befindet. Sie ist auch erst vor ca. 10 Jahren entdeckt worden - auch wieder ganz zufällig als man den St.-Mang-Platz neu gestaltet hat. Der wahnsinnig gut erhaltene Raum wurde so zu einem Schauraum "präpariert. Allerdings kann man diesen nur per Führung betreten aber ich muss sagen, das lohnt sich echt. Man bekommt dort einen kurzen Film gezeigt, wobei das Wort "Film" leicht untertrieben ist aber ich möchte jetzt nicht zu viel verraten. Wir haben ihn schon zweimal gesehen und sind immer wieder fasziniert.









 




Beim Wiedereintritt ins Tageslich habe ich persönlich den Brunnen auf dem St.-Mang-Platz das erste Mal so richtig betrachtet. Ich wusste z.B. nicht, dass er die vier Elemente darstellt. Sieht aber auch ohne dieses Wissen ganz nett aus.



So, genug frische Luft geschnappt - weiter gings in die evangelische St. Mang Kirche.








Das für eine evangelische Kirche ungewöhnliche ist, dass es eine Ecke/Nische gibt, in der man Kerzen anzünden kann und ein bisschen die Ruhe genießen, Beten, Meditieren - was man im Moment grad so braucht. Das Herzstück dieser kleinen Ruheinsel ist ein Brunnen, der die Verbindung zum Himmel darstellen soll. Sehr anrührend.

















So, genug Ruhe, jetzt ist wieder Zeit für Frischluft und damit´s den Kindern nicht zu lang wird (ist ja schließlich eine Kinderstadtführung) kommt die letzte wichtige Station Kemptens und das ist natürlich die Burghalde. Die einst von den Kelten errichtete Burg, noch bevor die Römer zu "uns" kamen. Der Weg dahin verläuft bergauf über viele Stufen und an einigen schönen alten Bäumen vorbei. Im Sommer findet hier das Freilichtkino statt - sehr romantisch!


Nach knappen 2 Stunden und vielen tollen und vor allem kindgerechten Infos hatten wir natürlich ein riesen Loch im Bauch aber nicht vom fragen sondern wegen Nahrungsmangel. Wir ließen´s uns beim Inder gut gehen und nach einigen Besorgungen war unser kultureller Stadtbesuch beendet.

Ich muss sagen, wir leben ja schon von Geburt an im Allgäu und ich merke immer wieder, dass ich doch bei weitem noch nicht alles weiß darüber und deswegen kann ich diese Stadtführung vor allem für Familien wirklich empfehlen.

Weitere Stadtführungen und Infos dazu findet Ihr hier.
Viel Spaß auf den Spuren der Kelten und Römer!

herzallgäuerliebste Grüße
Carmen