Juli 22, 2018

Der frühe Vogel ..... | Sonnenaufgangstour...


.... auf den Hausberg - den Wächter des Allgäus!


Oder einfacher gesagt: Auf den Grünten!

Obwohl mir meine Wochenenden, was das Thema "Schlaf" anbelangt, fast schon heilig sind und ich es liebe, mal richtig auszuschlafen, lange zu frühstücken und auch mal in den Tag zu leben, so ist es andererseits so, wenn ich beim ersten Erwachen bemerke, dass die Sonne scheint, es mich kaum noch in den Federn hält und ich "unbedingt" was unternehmen möchte... (welch ein Zwieeeespalt das doch immer ist *lach*). 

An diesem Wochenende allerdings wusste ich es schon vorher: Schlaf wird knapp und der Wecker klingelt - und zwar um kurz vor halb drei...

"Auf geht's - zu meiner 
ersten Sonnenaufgangstour 
auf den Grünten"! 

Zum Sonnenuntergang war ich ja bereits im letzten Jahr dort hinauf unterwegs - HIER könnt Ihr den Beitrag noch einmal nachlesen.



Meine liebe Freundin war superpünktlich und so ging die Fahrt Richtung Kranzegg 
um 3 Uhr los (unglaublich, wer einem um diese Uhrzeit im Dorf nach einem Dorffest noch so alles begegnet .... und vor allem "wie" ;-) ).

Nachdem heftige Unwetter für unterspülte Straßen sorgten, waren diese leider nicht mehr befahrbar. Planmäßig wollten wir eigentlich bis zum Parkplatz unterhalb der Alpe Kammeregg hochfahren und von dort aus zu Fuß den befestigten Weg weiterlaufen. 
Nach kurzer Beratung entschieden wir uns kurzfristig über die Höfle-Alp hinauf, entlang des Skilifts zunächst zur Grüntenhütte und gleich weiter hoch zum Grünten zu laufen. 

So parkten wir hochmotiviert unser Auto direkt an der Höfle-Alpe (Zufahrt über mautpflichtige Mautstraße), schnürten unsere Bergschuhe, schnallten unseren Rucksack auf den Rücken und los gings - mit Stirnlampen und bei stockfinsterer Nacht

Nur ein paar Lichter auf der Jörgalpe brannten noch, da dort wohl ein wenig gefeiert wurde.
Um 3.45 Uhr machten wir uns auf den Weg.....

Ein paar Meter - juchuuu - auf befestigtem Weg - laut Karte noch alles gut. Schließlich war unser Sichtfeld schon stark eingeschränkt, da wir nur das Lichtfeld unserer Stirnlampen hatten. 

Die Nacht war sternenklar und 
richtig warm - zum laufen perfekt!

Plötzlich mussten wir allerdings halten, da wir uns doch glatt verfranzt hatten - SACKGASSE! Hatten wir tatsächlich die Abzweigung verpasst? 

Es half alles nichts - und die Sonne wartete ja schließlich auch nicht extra auf uns *lach*.
Ein paar Minuten hatten wir dadurch leider verloren, aber erleichtert fanden wir nach ein paar Metern einen Weg, der zumindest mal Richtung "oben" führte. Also schnurstracks Fuß vor Fuß gesetzt, bis ...... ja bis der Weg schon wieder endete - dieses Mal an einem höhergelegenen Hof *seufz*. Am Gatter fanden wir dann einen Hinweis --> Grüntenhütte.

Perfekt, das war unser Weg - den wir uns allerdings ganz anders vorgestellt hatten *lach*. Es ging nämlich nun über eine holprigen, mit tiefen Löchern durchsetzte Wiese querfeldein bergauf und so langsam stiegen in uns Zweifel hoch, ob das wirklich der richtige Weg gewesen ist? Laut Karte mussten wir an einem Waldstück entlang hinauf und - brav wie wir sind, haben wir das auch so gemacht - allerdings war der Weg schon ganz schön steil und "Weg" konnte man es auch nicht nennen. Immer noch war es "kuahranzanacht" (Kuhranzen-Nacht, also stockdunkel), so dass wir nur schemenhaft die plötzlich vor uns liegenden Kühe mitten auf dem Weg entdeckten. Es gab ihn also doch - einen Weg! Allerdings hatten es sich dort die Tiere bequem gemacht und durch unsere Stirnlampen äugten uns nur zwei grelle nebeneinanderliegende Punkte an: Die Augen!

Also machten wir einen schönen großen Bogen drum herum und weiter ging es querfeldein, durch ein richtiges "Matschfeld" weiter hinauf Richtung Grüntenhütte. Langsam begann es schon zu dämmern und wir konnten nicht so richtig einschätzen, ob wir es noch zeitig schaffen würden. Zur Not würden wir uns halt auf eine Lichtung setzen und von dort aus den Sonnenaufgang bestaunen.

Nachdem wir immer noch in einer großzügig umzäunten Viehweide umher irrten, suchten wir nun einfach den Ausgang, den wir schließlich auch fanden, zusammen mit einem Schild auf dem stand: Grüntenhütte - 5 Minuten! Yipiiiehh!


Es dämmerte immer mehr, die ersten Vögel begannen bereits zu zwitschern, nun mussten wir uns sputen....

Dort lag er vor uns und wir sahen schon ein paar Leute vor uns hinauf laufen.. der letzte Anstieg bevor wir um 5:15 Uhr endlich oben angekommen waren.

Nun hieß es "Zügig weiterlaufen"..... die Sonne hatte mit uns kein Erbarmen.....

Es hatten sich schon ein paar "Frühaufsteher" eingefunden, um sich den Sonnenaufgang anzusehen... für einen Moment war es ganz still und ganz klitzeklein kam der Feuerball zum Vorschein, bevor er schließlich wieder unter einem breiten Wolkenband verschwand - wie schade!

Ein magischer Moment... an dem man innehalten sollte und einfach nur genießen
Guten Morgen Du schönes Allgäu
Look & Enjoy - "Luaga & Genießa" 

Das ist es, was es ausmacht!

Dieser Moment war für mich etwas ganz Besonderes.. ein Moment, den man sonst i. d. R. eigentlich "verschläft"... diese Ruhe, die Natur, diese Weite... unbezahlbar!

Die Allgäuer Berge - unsere "Hoimat" 

Die meisten zogen sodann ziemlich schnell wieder ab, da es auch zu winden begann und der schon recht frisch war. Uns war das nur recht, da wir nun in der 1. Reihe saßen und die Aussicht so richtig genießen konnten. Natürlich war auch der herzallgäuerliebste Becher wieder mit dabei *zwinker*.



Wir knipsten noch ein paar lustige Bilder und entdeckten noch zwei Camper (Vater mit seinem Sohn), die vor uns aus dem Zelt gekrochen kamen *lach*. Die Sonne kam schließlich noch ganz heraus und es wurde etwas wärmer.... eine traumhaft schöne Aussicht und man hörte nichts außer ein paar Vögel und die Glocken der dort oben weidenden Kühe - einfach wunderschön!

Das Allgäu erwacht

Eigentlich ist "wild-campen" bei uns ja verboten *zwinker*....

Im Hintergrund zu sehen: Der Rottachsee
Nun hatten wir uns ein leckeres Frühstück verdient, das mich soooo sehr freute. Denn vom Aufstieg bekam man schon langsam etwas Hunger und da tut es so richtig gut, was feines in den Bauch zu bekommen..... Yummi! 

So lässt sich's leben.... :)

Wir stiegen langsam wieder vom Grünten hinab und setzten uns auf die Rückseite eines Stadels in die angenehm warme Morgensonne und ließen uns unser Frühstück so richtig schmecken <3.


Wir ließen uns Zeit, plauderten über dies und das und genossen einfach diese traumhaft schöne Aussicht in unser schönes Allgäu.... und waren uns einig: Das sollte nicht die letzte Tour für diesen Sommer gewesen sein!



Eigentlich hatten WIR vor, hier noch ein paar Bildchen zu knipsen... aber dieses "hübsche Mädel" dachte nicht im Traum daran, uns die Pforte zu überlassen.. wie nahmen es gelassen, schließlich ist es "ihre Haustür" ;-)
Frisch gestärkt machten wir uns nach einem Plausch mit dem Wirt der Grüntenhütte wieder an den Abstieg und mussten schon etwas schmunzeln, da wir nun sahen, welchen zickzack und wie weit wir vom eigentlichen Weg gelaufen waren..... ja "hinterher hat man immer gut lachen" :)

Hier sind wir im Dunkeln nach oben gelaufen - und zwar auf dem Bild ganz links, querfeldein...
Der Rückweg führte uns rechts vorbei an der Hütte... a bissl "verfranzt" - beim nächsten Mal dann... *lach*
Zufrieden und langsam etwas müde kamen wir wieder an der Höfe-Alp an und machten uns auf den Heimweg.... wo wir uns noch eine "Mütze voll Schlaf" gönnten und vom Sonnenaufgang träumten....


Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt einmal auf den Grünten steigen (und zwar mit festem Schuhwerk!)... am Besten zum Sonnenauf- oder Untergang, denn dann ist der Grünten nicht so belagert wie zur Tageszeit.

Herzallgäuerliebste Grüße

Eure Saskia