Februar 22, 2019

Starrgang-Räder - ein kleines bisschen Nostalgie und...

... was Florian Hipp daraus macht!


Eingebettet in den Ostallgäuer Alpen liegt das schöne und weltbekannte Städtchen Füssen, das vor allem auch wegen seiner Königsschlösser und Seen haufenweise Besucher aus aller Welt anlockt und verzaubert.

Hier lebt und arbeitet der 33-jährige, gebürtige Füssener und gelernte Industriemechaniker, Florian Hipp. 


Der Niederauer, Shooting sowohl für die Makers Bible Alps Edition als auch Bergkönig
Zunächst ging er diversen Jobs u. a. in der Gastronomie nach, bevor er sich im Oktober 2015 aus einer gegebenen Situation heraus dazu entschließt, für sich selbst ein Rad zu bauen. Sein so entstandenes Fahrrad ist ein echter Blickfang und erweckt sofort die Aufmerksamkeit vieler begeisterter Interessenten. Und so beginnt Florian im Jahr 2016 nach und nach damit, alten ausgedienten Fahrrädern wieder neues Leben einzuhauchen. 


Vipasana Roy, Neuseeland/ Füssen, “Making of Shoot” für Bergkönig Shooting

Was ist das Besondere an Starrgang?

Starrgang-Räder haben keine Gangschaltung, bzw nur 1 Gang. 
Er nimmt hierzu ein altes, gebrauchtes Fahrrad und baut dieses sodann komplett in sämtliche Einzelteile auseinander, auch alle Anschweißteile werden dabei entfernt - was bleibt, ist das HERZSTÜCK - der Rahmen, der dann sandgestrahlt und durch eine mehrfache Pulverbeschichtung neu lackiert und Hohlraum-versiegelt wird. Was darauf folgt, ist reine Handarbeit. 


Bildquelle: Florian Hipp


Der Lenker wird bspw. mit einem Rindsleder bestückt, Speichen in die Räder eingearbeitet und Stück für Stück entsteht ein völlig neues, einzigartiges Unikat. 
Ob mit Anhänger-Vorrichtung, Getränkehalterung oder Fahrradtasche - er geht dabei auf die individuellen Wünsche seiner Kunden ein, die mittlerweile aus ganz Deutschland zu ihm kommen. Er hat Interessenten aus sämtlichen Großstädten wie Berlin, Hamburg und München und fertigt aus deren alter Modelle neue an - Upcycling par excellence!


Auch aus Überzeugung heraus fertigt Florian Hipp Starrgang-Räder an, deren Nachhaltigkeit für einen Umbau sprechen. 
"Was für andere Abfall ist, ist für uns das Material zum Schaffen neuer, einzigartiger Produkte", sagt der Feinmechaniker Florian Hipp aus Füssen im Allgäu: "Wir setzen mit unserer neuen Rad-Manufaktur Starrgang ein Zeichen gegen die Wegwerf-Gesellschaft." Gerade arbeitet er an einem "MIELE"-Rad, das aus den Zwanziger Jahren stammt. Es hat eine ganz besondere Rahmenform und und wird nun von ihm mit ganz viel Herzblut zu einem weiteren Unikat verarbeitet. 


Kunstwerke in Florians "Nimmerland" Bild: Jojo Filleböck
“In rund 40 - 60 Arbeitsstunden entstehen dabei aus alten “Drahteseln” einzigartige neuwertige “Starrgang”-Räder”, erzählt Hipp weiter. Sämtliche Neuteile sind auf Profi-Niveau und werden größtenteils aus dem Allgäu bezogen, verarbeitet und auch vermarktet. 


Fotografin Carola Michaela, Trauchgau, war ein kurzes Styleshoot im Nimmerland
Die Räder zum Umbau stammen zu 90 % von den Kunden selbst, die einen Umbau wünschen und zudem auch nach deren kreativen Vorstellungen vorgenommen werden können. 


Bildquelle: Florian Hipp

Florian Hipp ist mit seinen “Starrgang”-Rädern hauptsächlich auf Lifestyle-Messen und Märkten in ganz Deutschland unterwegs, wie z. B. die “New Heritage” in München, die jeweils im Frühjahr stattfindet. 

Großes Atelier in den ehemaligen Hanfwerken in Füssen

Was zunächst in seinem Wohnzimmer begann, führt er nun in seinem Atelier, das er auch gerne als “Nimmerland” bezeichnet, fort. 
Im den alten Hanfwerken (der ehem. Textilfabrik), die im Jahre 1850 erbaut wurden,  konnte er sich inzwischen einen 600 qm Raum anmieten, in dem ausreichend Platz für sein kreatives Wirken ist. Doch diesen galt es zunächst umzubauen und herzurichten, da dieser seit 25 Jahren ungenutzt geblieben ist. 
Bei dieser zeitaufwendigen Arbeit wurden von ihm 4 Tonnen Stahl von der Decke abgebaut, 2 Tonnen Holz in den ersten Stock geschafft und insgesamt 350 Liter weiße Farbe verarbeitet. 
Florian Hipp erzählt: “Ich habe zu den Hanfwerken auch einen persönlichen Bezug, da ich dort nun in 7. Generation arbeiten darf. Schon meine Vorfahren waren dort z. B. als Seiler und Schlosser tätig.” Somit hängt für ihn auch ein Teil seiner Familien-Geschichte daran. 

Nic Zeh Fotografie, Zürich, entstand auf dem New Heritage Festival in München, 
Hut: Onkai Hats, Weste Saubazi, Brille Funk Eyewear; Lena Filleböck

Florian Hipp - ein echtes Multitalent

Neben seiner Tätigkeit als Rad-Bauer, geht Florian Hipp auch noch anderen Beschäftigungen nach. So baut er z. B. baut Bühnenbilder und Kulissen, z. b. für Musik-Videos und Fotoshootings. 
Sein großes Atelier dient ebenso als Standort für diverse Fotoarbeiten. Er selbst ist dabei auch als Model tätig und war bereits in einem Werbespot der Firma TESA zu sehen. Er hat viele Ideen im Kopf und setzt diese sodann mit seinem Fotografen-Team entsprechend um. 


Fotograf Der Niederauer, Marktoberdorf, Shooting für Vorstellung Starrgang No1
Und er hat natürlich schon wieder ganz neue Ideen, die bereits in Planung sind. Hierzu dürfen sich allen voran die Männer ganz besonders freuen. Mit „Bergkönig“, reinster Naturkosmetik, erdacht im Allgäu und produziert in einer Manufaktur im Schwarzwald, bringt Hipp zunächst Duschgels/Seife, Körper- und Handlotion, sowie ein Bartöl, auf den Markt. Hauptbestandteil dieser Kosmetik-Linie ist die Zirbe, auch bekannt als „Königin der Alpen“. Und auch das ist Florian Hipp, als begeisterter und heimatverbundenem Wanderer wichtig: Natur schätzen und sinnvoll nutzen. 



Im Herzen Allgäuer


Lena Filleböck, Füssen, Shooting am Hang des Falkensteins für
einen Regionalen Spirituosenhersteller (Gipfelstürmer)
Florian Hipp fühlt sich in seiner Heimatstadt Füssen sehr wohl und nutzt freie Zeiten, um Ausgleich und Ruhe, z. B. beim Wandern in den heimischen Bergen zu finden. Heimatverbundenheit ist für ihn dabei sehr wichtig und bleibt daher im Herzen Allgäuer, auch wenn es ihn hin und wieder auch gerne mal in “andere Gefilde” verschlägt. Über den Winter zieht es ihn dann schon mal z. B. in die Schweizer Alpen, um dort in diversen Bergrestaurants mitzuarbeiten und es gibt zudem noch einige Orte, an die Hipp gerne einmal reisen möchte. 

Und wer nun noch mehr inspirierende Ideen für seinen "alten Drahtesel" benötigt und sich diesen von Florian mal so richtig "aufhübschen" lassen möchte, der klickt sich einfach mal auf seine Seite www.starrgang.net *klick*.

Nachzulesen ist dieser Beitrag auch im Allgäuer Magazin "Die Allgäuerin" vom AVA-Verlag.
Viel Spaß dabei!

Herzallgäuerliebste Grüße

Eure Saskia




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Februar 14, 2019

Winterzauber im schönen Bärgunttal


Einkehr auf der urigen Bärgunthütte im Kleinwalsertal

Gibt es etwas Schöneres, als einem herrlichen Wintertag bei strahlendem Sonnenschein durch eine dick eingeschneite Winterlandschaft zu wandern? 


Herrliches Winteridyll im Bärgunttal

Der Himmel so blau, die Luft so klar - der Schnee glitzert unter der Sonne und lässt so manches Herz höher schlagen. Mittlerweile gibt es viele gut präparierte Wanderwege in unserer Region, von leichten bis schwierigeren Touren ist für jeden Geschmack etwas mit dabei.


Meine liebe Leserinnen und Leser,

bereits im Sommer 2018 habe ich Euch das schöne Bärgunttal in einem Sommer-Beitrag vorgestellt *KLICK*. Und mich hat es auch im Winter wieder dorthin gezogen, natürlich mit gemütlicher Einkehr auf der urigen Bärgunthütte am Fuße des Großen Widderstein. Und nun nehme ich Euch gerne mit - zurücklehnen und genießen.......



Winterwandern für Jung und Alt

Heute machen wir einen Ausflug ins schöne Kleinwalsertal, genauer gesagt ins Bärgunttal. Unsere Tour beginnt im kleinen Ort Baad, wo man gut parken und ab dort über einen festen Weg direkt ins Tal hineinwandern kann. 

Schon nach wenigen Schritten erblickt man die wundervolle und sehr beeindruckende Bergwelt des Bärgunttals. Hierzu gehören u. a. der kleine Widderstein und der Widderstein mit 2533 m. Wir folgen der Beschilderung und wandern über den Panoramaweg, der uns in etwa 40 Minuten zu unserem heutigen Ziel - der Bärgunthütte - führt. 

Genuss pur - im Winterwonderland
Es lohnt sich, immer wieder mal stehenzubleiben und den Blick in die wundervolle Bergwelt schweifen zu lassen. Gerade im Winter ist die Luft so frisch und klar und die Wintersonne lässt die Landschaft in einem satten und warmen Licht erstrahlen. 
Während der Wanderung knirscht der Schnee unter den Füßen und man spürt die innere Zufriedenheit, die sich wohlig in einem ausbreitet. 

Blick auf den Widderstein
Wintersport für jeden Geschmack
Da die Wege bestens präpariert sind, erfreuen sich auch die Kleinsten daran, da man sie dort gut mit dem Schlitten durch das Tal ziehen kann. Und es ist auch pure Freude, einfach mal in ein unberührtes Schneefeld zu springen und einen Schnee-Engel zu machen. 
Schneeschuh-Wanderer und Skitourengänger kommen im Bärgunttal ebenso voll und ganz auf ihre Kosten - perfekte Bedingungen, gute Wege und ein traumhaft schönes Bergpanorama machen Touren hier zu einem ganz besonderen Erlebnis. 


Gemütliche Einkehr auf der Bärgunthütte

Nach ca. 40 Minuten überquert man den Bärguntbach, den Ursprung der Breitach, und erblickt nach wenigen Metern die wunderschön gelegene Bärgunthütte, die seit den 1930er-Jahren bewirtschaftet und seit 1992 von Sabine Ott und ihrem Bruder Wolfgang Ott betrieben wird. 
In den 1930er-Jahren kamen die Leute noch zum Skifahren ins Bärgunttal, kehrten nach dem Skikurs noch auf der Hütte ein, bevor sie dann abends wieder aus dem Tal hinausliefen. Heute ist das anders, nun zählen Skitourengänger, Schneeschuhwanderer und Winterwanderer hauptsächlich zu den (Winter-)Gästen der Bärgunthütte, die das ganze Jahr über bewirtschaftet ist. 


Die Bärgunthütte im Winter
Sie liegt direkt unterhalb des mächtigen Widdersteins und ist daher ein sehr beliebtes Ausflugsziel für alle Gäste aus Nah und Fern. 



Bei schönem Wetter kann man auf der sonnenverwöhnten Terrasse Platz nehmen und sich die Sonne in den bereitgestellten Liegestühlen auf die Nasenspitze scheinen lassen. 
Auch viele Stammgäste kommen hierher und die Hüttenwirtin Sabine sorgt stets für gute Laune unter ihren Gästen. So ist sie beispielsweise gerne für einen kleinen Plausch oder ein paar lustige Anekdoten zu haben. Das kommt bei den Besuchern immer gut an und es wird dabei auch viel gelacht. 


Unterstützt wird Sabine von ihrem fleißigen Hütten-Team, die immer ein Lächeln und offenes Ohr für die Wünsche ihrer Gäste haben.

Feines aus der Hütten-Küche

Das Bärgunthütten-Team setzt auf regionale Produkte und bezieht diese z. B. auch aus dem Verbund der „Walser Buura“ (Walser Bauern). Sabine Ott bietet ihren Gästen außerdem auch eine vegane Erbsensuppe oder Milchreis, der für Diabetiker geeignet ist, an. Jeden Tag werden feine Kuchen gebacken und eine reichhaltige Brotzeitkarte lässt das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen. Gar nicht so einfach, sich da zu entscheiden. Am Besten erstmal eine deftige Brotzeit mit Käse und Wurst, später noch ein Tässchen Kaffee und feinen Kuchen - es ist bestimmt für jeden etwas dabei. 

Eine feine, heisse Gulaschsuppe - das tut richtig gut nach einer schönen Wanderung

Heimische Produkte kommen bei Sabine auf der Bärgunthütte zum Einsatz

Gedanken der Hütten-Wirtin

Wer mit der Hütten-Wirtin Sabine ins Gespräch kommt, merkt sofort: Sie hat das Herz am rechten Fleck! Ihr Leitsatz: „Trage stets die Sonne im Herzen, dann musst du sie nicht am Himmel suchen.“ 
Und genau dies macht die Bärgunthütte aus. Man kommt an, fühlt sich sofort willkommen und das Team verbreitet eine herzliche Wärme, die den Alltagsstress vergessen lässt. Hochmotiviert und fleißig arbeitet das Team zusammen. Während in der Küche Brotzeiten und Getränke vorbereitet und ausgegeben werden - auf der Hütte gibt es „freundliche Selbstbedienung“ - behält Sabine den Überblick, packt in der Küche mit an, kümmert sich um ihre Gäste und organisiert den Tagesablauf.
Für ihren Bruder Wolfgang, der Alphirt auf der Bärgunthütte im Sommer über ist, steht das Vieh im Vordergrund, hütet es, prüft deren Gesundheit, repariert Zäune und ist mit allen weiteren Aufgaben eines Älplers voll beschäftigt. Im Sommer obliegt ihm die Fürsorge für ca. 250 Stück Jungvieh, 8 Milchkühen, 4 Geissen und 16 Pferden. Man kann sich vielleicht vorstellen, welch große Arbeit und Verantwortung dahinter steckt. Von Mitte Juni bis 19. September verbringt Wolfgang dann die Zeit mit zwei Helfern auf der Hochalpe auf über 2000 m.



Und so hat jeder seine Aufgaben, um die Bärgunthütte ganzjährig in Betrieb zu halten. 
Für Sabine gehört es außerdem auch dazu, ihren Gästen den Wert der wundervollen Natur im Bärgunttal zu vermitteln. „Natur spüren, Pausen machen, in sich gehen“. Dies alles trägt zu einem großen Erholungswert bei, den wir alle so schätzen und genießen. 


Auf dem Rundweg zurück nach Baad

Nach ein paar gemütlichen, lustigen und erholsamen Stunden auf der Bärgunthütte verabschieden wir uns von Sabine und ihrem Team und machen uns langsam auf den Rückweg nach Baad.

Der Bärguntbach - Ursprung der Breitach
Da die Bärgunthütte an einem Rundwanderweg liegt, entscheiden wir uns nun für den Rückweg entlang des Bärguntbaches, dessen Wasser klar und geräuschvoll talwärts fließt. Da die Winter-Sonne etwas tiefer steht, genießen wir nun die Blick in den strahlend blauen Himmel und die tief eingeschneite Winterlandschaft. Gut gelaunt und erholt kommen wir wieder am Parkplatz in Baad an wissen eines ganz genau: 

Hier kommen wir ganz bestimmt wieder einmal her und kehren gerne bei Sabine auf der schönen Bärgunthütte ein.

Und hier noch ein paar Informationen für Euch:

Öffnungszeiten Bärgunthütte Winter:

Im Dezember - Januar geöffnet: 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Im Februar - April geöffnet:         10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Ab Mitte Januar Donnerstag:     Ruhetag! (nur im Winter!)

Im Sommer täglich geöffnet:      10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Die Bärgunthütte ist ganzjährig geöffnet!

Und wer noch weitere Informationen über aktuelles, Bilder usw. sehen möchte, klickt sich einfach auf die Seite der Bärgunthütte *KLICK*.

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Wandern und genießt diese einmalige, herrliche Region im schönen Kleinwalsertal.

Herzallgäuerliebste Grüße

Eure Saskia
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